Im Januar 2016 verbrachte ich eine ganze Woche tief im Norden, in Finnisch-Lappland. Ziel der Reise war nicht das Nordlicht, sondern die schneebehangenen Bäume. Mit den Nordlichtern hatte ich vor einigen Jahren in Tromsø so unglaubliches Glück gehabt: Drei Nächte hintereinander hatten wir eine wahre Explosion an Nordlichtern. Seither habe ich nie mehr als etwas Grün am Himmel gesehen und ich denke, sowas erlebt man als normaler Mensch (sprich: wenn man nicht seine ganzen Ferien in Polarlichtreisen investiert) wahrscheinlich auch nicht mehrmals. Heisst für mich aber auch, dass die Nordlichtjagd nicht mehr mein Fokus ist. Aber da ich bei Ankunft ein Handy mit Nordlichtalarm in die Hand gedrückt bekommen habe, gab ich der Sache natürlich doch auch eine Chance. Angenehm war dabei, dass der Alarm nur einmal Mitten in der Nacht kam und sich das Nordlicht ansonsten vor allem in den Abendstunden zeigte.

Trotzdem lag mein Schwerpunkt bei den Bäumen, die ich auf Schneeschuhen zu Tages- und Nachtzeiten umkreiste und unterwanderte. Ich bin begeistert: Von plump bis filigran war wirklich alles zu sehen. Und der Hintergrund! Manche Fotos sehen aus wie aus dem Studio, aber ich versichere, ich habe alle selber und bei klirrender Kälte (z.T. weniger als -30° Celsius, mit vereister Brille und vereistem Display) aufgenommen. Das Wetter kam mir hier auch entgegen: Mal klar, mal neblig und einmal mit einem Sonnenuntergang in Farben, die habe ich vorher glaub ich gar noch nicht gekannt.