Nach Island, Patagonien und Kuba hat mich 2013 das Reisefieber so richtig gepackt und ich habe spontan noch eine Reise nach Namibia und Südafrika dazugebucht. Wieder war ich mit einer Reisegruppe unterwegs, mit einem kleinen Bus und einem lokalen Guide sind wir von Lodge zu Lodge gefahren und haben den Süden Namibias erkundet.

Gestartet sind wir in Windhoek, wo es — nach einer kurzen Nacht im Flugzeug und einer Stadttour, bevor die Läden geöffnet haben — in Richtung Südosten nach Mariental ging. In der Unterkunft in Stampriet machte ich meine erste Begegnung mit einem Skorpion (natürlich auf meinem Kopfkissen), aber fast gleichzeitig gabs zum Glück auch bereits einen der atemberaubendsten Eindrücke dieser Reise, als wir auf einer erste Safari in der nahe gelegenen Farm unterwegs waren. Antilopen, Straussen und Giraffen beobachteten uns. Und der Abend fand mit einem Sundowner im roten Wüstensand einen würdigen Abschluss.

Am nächsten Tag ging es weiter gegen Osten zum Kgalagdi Transfrontiert Nationalpark. Auch dort bestaunten wir viele wilde Tiere — und sie uns. Besonders hatten es mir hier die Erdmännchen angetan. Des Nachts wurde mein Hüttchen von lärmenden Fledermäusen heimgesucht. Dafür wurden die Abende von einem wundervollen, runden, goldenen Mond begleitet.

Über Südafrika ging es zurück nach Namibia und nun also in westlicher Richtung zum Fishriver Canyon. Bei Keetmanshoop verweilten wir auf dem Spielplatz der Riesen, wo Steinhaufen liegen, wie wenn eben die Riesen sie einfach liegen gelassen hätten, später im Köcherbaumwald und wir besuchten eine Geparden-Fütterung in einer Auffangstation. Danach bezogen wir unser Quartier im Canon Roadhouse, einer Lodge, die geschmückt ist mit alten, verrostenden Autos. Am nächsten Morgen dann wagten wir uns an den Rand des Canyons und für mindestens eine halbe Stunde standen wir buchstäblich mit offenen Mündern da und staunten einfach nur. Dann fragte einer, ob wir denn vielleicht nicht noch ein paar Fotos machen wollen.

Nur unsere nächste Unterkunft konnte diese Eindrücke noch übertrumpfen: In der Fish River Lodge wohnten wir auf dem Rand des Canyons und liessen uns von den Farbstimmungen faszinieren. Des Abends und Nachts hatten wir neue Gäste: Riesenheuschrecken hüpften auf dem Esstisch umher und eine davon schliech sich in meine Aussendusche.

Unsere nächste Station war die Dabis Gästefarm. Hier gibt es verschiedene wilde Tiere, vor allem aber gibt es Schafe, Schafe, Schafe. Wir assen mit der Familie und liessen uns von unserem Gastgeber aus dem Alltag erzählen. Von Schlangen, Skorpionen, aber auch von Widschweinen und Geiern. Zum Essen hatten wir natürlich Lamm und Wildschwein. Der Farmer nahm uns mit auf die Farm, von morgens früh bis abends spät fuhren wir in alle Himmelsrichtungen aber die Grenzen der Farm erreichen wir an keinem der drei Tage.

Es ging weiter nach Westen und landschaftlich kündigte sich eindeutig die Namib-Wüste an. Nach dem Besuch der verlassenen Geisterstadt Kolmannskuppe — einer ehemaligen Diamantenstadt, die langsam vom Sand zurückerobert wird — erreichten wir unser letztes Ziel: Lüderitz. Dort unternahmen wir einen Ausflug mit Jeeps ins Diamant-Sperrgebit, wo wir noch mehr Geisterstädte besuchten und überhuapt die wunderbare Einöde der Wüste. Am letzten Tag dann erkundeten wir noch die Umgebung um Lüderitz, mit Pinguinen, Flamingos, Seehunden. Schliesslich ging es über Windhoek zurück nach Europa.