Schon seit längerer Zeit faszinieren mich Bäume und Wälder. Ich fühle mich immer sehr wohl auf einem Spaziergang durch den Wald und staune über die Landschaft um mich herum. Dazu kommt natürlich in der Situation noch die Geräuschkulisse und der Duft, die sich fotografisch nicht festmachen lassen. Aber schon beim Bild scheiterte ich immer: Ich knipste was das Zeug hielt und zu Hause sass ich dann vor dem Bildschirm und fragte mich: Was hast du denn da fotografiert? Ich begann mich intensiver mit der Waldfotografie auseinander zu setzen und besuchte Fotoworkshops dazu. Mittlerweile kenne ich ein paar Tricks. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deswegen – ist es immer noch eine Herausforderung, das Waldige des Waldes aufs Foto zu kriegen.

Im Dezember war ich mit einer kleinen Gruppe unterwegs, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Urwald von Sababurg zu fotografieren. Er gehört offenbar – das wurde mir erst nach der Buchung bewusst, hat aber der Exkursion überhaupt keinen Abbruch getan – zu den wohl meist fotografierten Wäldern Deutschlands. Das Faszinierende: Es stehen dort einige sehr alte, sehr hohe und sehr dicke Eichen, teilweise halb tot, teilweise noch quietsch fidel (wobei im Winter die Lebendigkeit von Bäumen ja grundsätzlich ziemlich zurück gefahren ist). Der Kursleiter war im Sommer schon mal da und meinte, da sei das Blattwerk so dicht, dass es ganz dunkel wird im Wald. Im Winter kommen dagegen die Bäume in ihrer „Baumhaftigkeit“, d.h. mit ihrer Astgestalt, natürlich viel besser zum Vorschein.

Zwar hatten wir keinen Schnee, aber in den vier Tagen vor Ort hatten wir sowohl Sonne wie auch Regen und etwas Nebel. Und natürlich waren wir auch einmal in der Dunkelheit der Nacht unterwegs. Die vier Tage boten mir genügend Zeit, wieder einmal mit Blende, Belichtungszeit (Stichwort Überbelichtung) und Mehrfachbelichtung zu experimentieren. Sowohl bei den Bäumen wie vor allem auch beim Farn hat dies zu teilweise sehr überraschenden Ergebnissen geführt. So kann ich sagen, dass ich mit dem Ausflug rundum zufrieden bin und hoffe, den Eichenwald auch mal im Sommer mit dichtem Grün vor die Linse zu kriegen.